Prostata-MRT
Insbesondere in der Diagnostik von Prostatakarzinomen ist die Prostata-MRT von zentraler Bedeutung.
„Prostatakarzinom“ ist die Bezeichnung für einen bösartigen Tumor in der Prostata. In vielen Fällen ist die Krankheit nicht mehr im Anfangsstadium, wenn der Krebs entdeckt wird. Grund dafür ist, dass die Symptome meist erst nach einiger Zeit spürbar werden. Deshalb sollten Männer etwa ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. So ist es möglich, Tumoren frühzeitig zu erkennen und umgehend eine geeignete Therapie einzuleiten.
Teil der Vorsorge durch den Hausarzt oder den Urologen ist in der Regel die Überprüfung des PSA-Wertes. „PSA“ steht in diesem Fall für prostataspezifisches Antigen, ein Eiweiß, dass nur die Prostata produziert. Der Wert lässt sich über eine Untersuchung des Blutes bestimmen (PSA-Test). Eine erhöhte PSA-Konzentration kann auf Prostatakrebs hindeuten.
Außerdem betastet der Arzt die Prostata bei einer rektalen Untersuchung. Die Diagnose kann in manchen Fällen auch mit Hilfe eines Ultraschall-Gerätes erfolgen. Vermutet der behandelnde Arzt nach der Vorsorgeuntersuchung einen Tumor, nahm er früher in jedem Fall eine Biopsie des Gewebes vor. Anschließend erfolgte die Prüfung des Feingewebes auf vorhandene Krebszellen.
Mit der multiparametrischen MRT (mpMRT) kann die Prostata des Patienten nun bereits vor der Biopsie des Gewebes eingehend untersucht werden. Dadurch ist die Eingrenzung der Prostata-Regionen möglich, in denen das Risiko für ein Prostatakarzinom besonders hoch ist.
Die Untersuchung mit der multiparametrischen Prostata-MRT erfolgt mit mindestens drei unterschiedlichen MRT-Sequenzen. Durch die Sequenzen lassen sich auch extrem kleine Tumoren sichtbar machen. Danach kann der Arzt abschätzen, ob das Gewebe gutartig oder bösartig ist, oder ob es weiterer Kontrolluntersuchungen bedarf, um dies weiter differenzieren zu können. Patienten stehen während der Prostata-MRT nicht unter Belastung durch Strahlung.
Somit trägt die Prostata-MRT maßgeblich zur Früherkennung von Prostatakrebs bei und ist ein wichtiger Teil der Diagnostik. Risikoreiche oder unnötige Biopsien gehören dank dieses Verfahrens der Vergangenheit an. Sollte eine Biposie des Gewebes für eine sichere Diagnose dennoch nicht vermeidbar sein, hilft die Prostata-MRT, die Biopsie genauer durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil der mpMRT besteht darin, dass auch die Becken-Region um die Prostata herum sichtbar ist. Somit kann auch ein Befall der Lymphknoten bei der Untersuchung des Patienten mittels Prostata-MRT entdeckt werden.
Im Kernspinzentrum Hamburg-Nordwest findet die multiparametrische Prostata-MRT gemäß den Leitlinien der AG Uroradiologie der Deutschen Röntgengesellschaft mit 3-Tesla-MRT-Geräten statt. Die Untersuchungsmethode ist von der AG Uroradiologie zertifiziert.
Diagnose-Schwerpunkte der multiparametrischen Prostata-MRT:
- Vermeidung von invasiven Biopsien oder Unterstützung einer gezielten Entnahme von Gewebe, wenn notwendig
- Frühzeitiges Erkennen und Klassifizieren von Prostata-Karzinomen
- Genaue Diagnosemethode ohne Belastung durch Strahlung